Donnerstag, 15. Oktober 2015

#32 Unnützer Eintrag


Diesen Blogeintrag kann man "unnütz" nennen. Warum?
Weil es das Thema ist.
Es geht um Nachhaltigkeit. Welche Dinge in unserem Alltag sind uns wirklich dienlich? Welche unnütz, vielleicht belastend? Wo können wir nicht nur Ressourcen, sondern auch unsere Energie sparen? Verbringen wir unsere Zeit unnütz und besitzen wir unnütze Gegenstände?
Ein gutes Beispiel sind Smartphones, jeder hat eines daheim, vielleicht noch ein altes Vorgänger-Modell und ein weiteres als Business-Telefon. Warum? Der Mensch hat über die Jahre ein Verlangen entwickelt, immer auf dem neuesten Stand zu sein. In Deutschland befinden sich rund 106 ungenutzte Handys. Warum?
Es gibt Länder, in denen gilt ein Handy als Luxusgegenstand. Ist etwas besonderes, wir könnten diese Telefone doch einfach dahingeben, wo sie fehlen.
Nur ein Gedanke.

Ich bin selbst ein solches Opfer. Hatte ein Zweit-Handy daheim in einer Schublade und das wurde auch nie genutzt. Ich hab es dann einer Freundin gegeben, als ihres kaputt war. Besser verschenken, als unnütz lagern. Ein Gedanke an diesem Minimalismus-Lifestyle, der mir gefällt.
Seitdem ich angefangen habe, Dinge wegzugeben, die mir nicht mehr dienlich sind, habe ich auch festgestellt, dass mir Dinge gegeben werden, die anderen nicht mehr dienlich sind. Geben und nehmen. Es ist immer im Fluss.

Aber ein Schritt zurück und man wird feststellen, dass es nicht nur materialstische Dinge betrifft. Auch unnütze Energie geht drauf, wenn wir stundenlang in unser Handy gaffen, Facebook aktualisieren, Instagram abchecken, Youtube Videos laden und so weiter. (BTW, folgt mir auf sämtlichen Plattformen, hahaha)
Ich hab mir da lange Gedanken drüber gemacht. Ist es falsch? Sind wir alle süchtig? Ist es noch wegzudenken? Ich glaube nicht, ich glaube diese Gesellschaft lebt zum Teil auch in sozialen Netzwerken und versuchst du dich abzuschotten, gehörst du irgendwann auch nicht mehr dazu.
Wir können nicht so tun als wären wir in den 80ern stehengeblieben. Kommunikation läuft online ab. Viele Leute trifft man auch gar nicht mehr, wenn man nicht in Zuckerbergs Community angemeldet ist. Man trifft seine Freunde online und verabredet sich so fürs Real Life. Ich habe auch viele Freunde, die zum Beispiel gar keine Telefon Nummer mehr haben, weil man sowieso überall eine W-Lan Verbindung bekommt.
Auf Facebook und co. zu verzichten ist keine Option

Trotzdem kann man viel Lebensqualität gewinnen, indem man sich genau überlegt, wie viel Online-Dasein wichtig ist. Hin und wieder lohnt es sich, das Handy auch mal auszuschalten. 
Auch wenn es schwer ist. Selbst beim Sonnenuntergang am Strand hatte ich diesen inneren Druck, das Bild auf sämtlichen Plattformen hochzuladen. ;)
Immerhin: Keinen Fernseher in meinem Zimmer, da läuft meiner Meinung nach (bis auf besondere sportliche Events) nur Bullshit. 

Lassen wir uns nicht so sehr von den Medien ablenken, und konzentrieren uns besser auf unseren Alltag. Bestes Beispiel: Ich verlasse das Haus und auf meiner imaginären To-Do-Liste stehen 5 Punkte. Eine Email beantworten, zwei Freunde zum Kaffee treffen, an meiner Bachelor-Arbeit weiterarbeiten, Gemüse fürs Abendessen kaufen und ein Buch in der Buchhandlung abholen.
Klingt einfach. 
Auf dem Weg zum Auto klingelt mein Telefon, ob ich ein paar Bilder bearbeiten kann und die Schatten aus den Gesichtern retuschieren kann. Klar, kein Problem. 
Während ich am Telefon zuhöre, laufen in meinem Kopf nochmal die Punkte meiner Liste durch. Aber wenn ich die Bilder bis Abend fertig bearbeitet haben will, werde ich die Freunde nicht zum Kaffee trinken auswärts treffen, sondern zu mir einladen, das spart Zeit. Dann muss ich aber noch Kaffee und Kuchen besorgen. 
Also ist meine Liste erweitert: Email, Bachelorarbeit, Bilder bearbeiten, Einkaufen, Kuchen backen, Freunde treffen, puh. Ach ja, und das Buch abholen. 
Hab ich dafür eigentlich genug Bargeld dabei? Naja, dann halt noch kurz zur Bank und Geld abheben. Nochmal: Email, Bachelorarbeit, Bilder, Bank, … "Was? Bist du eigentlich noch dran? Hörst du eigentlich zu??" Jaja…

Was hilft? Ist eine ListeKonsequent alles aufschreiben, was erledigt werden muss. Das macht klar im Kopf und wir verschwenden unsere Energie nicht mehr, uns erstens alles merken zu müssen und in Panik, nicht alles davon erledigen zu können, in Facebook-Welten zu fliehen und wahllos Bilder liken und kommentieren, weil das Leben von anderen Leuten auf Pinnwänden sortierter erscheint, als unser eigenes. 

Leben wir minimalistisch. Vereinfachung ist das Key-Word! Ein einfacher Zettel macht alles, was wir brauchen. Besonders tolle Apps im Smartphone brauchen wir nicht, sie lenken uns nur ab und bringen uns zurück in den Bildschirm und raus aus dem Real-Life. 

Folgender Gedanke kann unseren Alltag weniger unnütz erscheinen lassen und wir schaffen mehr in kürzerer Zeit:
Statt Snooze-Taste in der Früh und direkter Blick in sämtliche soziale Netzwerke erstmal aufwachen und die 5 wichtigsten Punkte auf eine Liste schreiben. Dabei geht es nicht darum, direkt eine Reihenfolge festzulegen, oder Prioritäten, sondern um die bloße Tatsache, was heute erledigt werden muss. 
So strukturiert sich der Tag automatisch, wir können Zeitfenster mit Dingen füllen, anstatt diese hinten anzustellen und vielleicht einmal abends mit dem Gefühl ins Bett gehen, alles auf unserer Liste geschafft zu haben. 
Dabei gilt übrigens die Zweiminuten-Regel. Alles was in zwei Minuten erledigt werden kann, wird sofort gemacht. 
Wir können so viel mehr aus unserem Alltag holen. So viel erfolgreicher, stressfreier und organisierter leben. 
Mehr dazu kommt bald.

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