"Quarter Life Crisis" - was heißt das überhaupt? Der Begriff aus dem englischen lässt sich mit "Zwanziger-Krise übersetzen. Fragen, die sich ein Mitte-Zwanziger heute stellt sind zum Beispiel "Strebe ich die richtige Karriere an?", "Passen ich und mein Partner wirklich zusammen?" "Wird mich jemals ein Beruf völlig erfüllen?", "In welcher Stadt will ich leben, bin ich in meiner Heimat glücklich?" oder "War es richtig, das Studium/die Ausbildung/den Beruf nicht zu beenden?". Und solche Fragen können echt beängstigend sein, einen sogar nachts wach halten.
Unsere Eltern? Die können uns auch nicht helfen. Die haben es ja schon geschafft. Sie haben den passenden Beruf oder die Erfüllung gefunden, oder sich zumindest mit ihrem Schicksal abgefunden. Ob sie wirklich glücklich mit ihrer Berufswahl sind, das können nur sie selbst uns sagen. Sie haben sich niedergelassen, ihre Heimat gefunden, geheiratet, Kinder bekommen. Selbst wenn sie sich haben scheiden lassen, haben sie "alles erlebt".
Dennoch ist die Anzahl der Menschen über 45-50 sehr gering, die nochmal (beruflich oder privat) komplett neu durchstarten. 
Die Angst, sich für einen Beruf festzulegen, ist groß. Steckt man einmal drin, kommt man so leicht nicht mehr raus. Seit dem Gymnasium habe ich folgende Nebenjobs gemacht: Bedienung in einer Bar, Barkeeper, Barista in einem Starfucks-ähnlichem Laden, Servicekraft auf Messen, Messestandarbeiter, Aushilfskraft in einem Ausweisstudio einer Bank, Fahrradkurier, Köchin, Küchenhilfe, Bistromitarbeiterin, Autorin und zu guter letzt Rechtsanwaltssekretärin.
Ich habe diese Website mit Blogposts zum Leben erweckt, zwei Kochbücher veröffentlicht, bin in neun Länder gereist, habe in vier verschiedenen Orten gelebt, hatte auch Beziehungstechnisch Hochs und Tiefs. Dabei, habe ich mich oft gefragt, "Was passiert hier eigentlich gerade?"
Manchmal ging es einfach zu schnell.
Und dennoch ging es manchmal nicht schnell genug, gerade wenn es darum ging, dass ich mit 24 eigentlich meinen Master in der Tasche haben könnte. 
Zwei Dinge stoßen im Kopf zusammen: Zum einen sind wir doch noch so "Kind" im Kopf und standen doch erst vor ein paar Jahren noch alle zusammen in der Schule auf dem Pausenhof? Zum Anderen wäre nichts schöner als ein wenig Stabilität im Leben, ein wenig Sicherheit, ein festes Einkommen und ein Job, in dem man nicht über Nacht gekündigt werden kann.
Im Web habe ich eine Studie zum Thema gefunden, die 'Emerging adulthood, early adulthood and quarter-life crisis: Updating Erikson for the 21st Century, by Dr. Oliver Robinson', die die Thematik in 5 Phasen einteilt, die ich kurz zusammenfasse: 
Phase 1: Du fühlst dich wie eingesperrt mit den Entscheidungen, die du in deinem Leben getroffen hast, wie Job, Beziehung, oder beides. Du lebst auf "Autopilot".
Phase 2: Du bekommst ein Gefühl für "Ich muss hier raus". Und du fühlst dich bestärkt, dass sich was ändert, wenn du nur willst.
Phase 3: Du kündigst den Job, beendest die Beziehung, und brichst mit was auch immer dich emotional einsperrt. Zeit für "Time Out", um herauszufinden, wer du wirklich bist und was du wirklich brauchst.
Phase 4: Du beginnst, dein Leben langsam aber sicher neu zu sortieren.
Phase 5: Du entwickelst neue Verbindlichkeiten in dein Leben aufzunehmen, und widmest dich dem, was du wirklich tun willst.
Und ja, ich will auch Mut machen. Niemand ist alleine und sehr viele junge Menschen finden sich in der gleichen Situation. Dennoch will es keiner so wirklich aussprechen, beziehungsweise selbst wahrhaben.
Ich selbst, befinde mich zwischen vier und fünf. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Mental gewinnt jeder, der das Ganze durchgemacht hat, an Stärke. Trotzdem kann eine oft monatelange oder jahrelange Achterbahnfahrt der Gefühle zu Verwirrung führen. 
Und noch was positives: Dr. Robinson spricht in seiner Studie davon, dass meist diejenigen sich in dem Dilemma finden, die 'es versuchen'. Wenn du diesen Antrieb natürlicherweise in dir hast, Erfolg in deinem Beruf und in deiner Beziehung zu finden. Es betrifft meist diejenigen mit großen Vorstellungen und starken Idealen, die sich Ziele setzen und gewisse Dinge in ihrem Leben erreichen wollen.