Donnerstag, 23. November 2017

#62 Money Magnet


Ich sitze in der Arbeit und das Telefon klingelt. "Hallo, mein Name ist Richard und ich Arbeite für das Telefonbuch xxx. Ich wollte nachfragen, ob Sie Interesse daran haben, bei uns gelistet zu werden. Sie könnten damit mehr Aufmerksamkeit auf ihr Unternehmen und ihre Website bringen..." - "Nein, danke, unser Unternehmen läuft super und wir haben momentan marketingtechnisch kein Interesse, in ihre Dienstleistung zu investieren.", antworte ich höflich, aber leicht gelangweilt ins Telefon. Er sagt: "Aber hören Sie sich doch erst einmal mein Angebot an..."
Ich atme tief durch. "Nein, danke für ihr Angebot, aktuell besteht kein Interesse, wie gesagt." Pause. Er wieder: "Nun, Sie wissen, dass heute Black Friday ist und mein Angebot nur heute gilt und sie sich 30% des ursprünglichen Preises sparen und zusätzlich monatlich kündig-" Ok, meine Geduld ist am Ende. "Ich glaube, ich habe mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Ich habe kein Interesse, bitte nehmen Sie es mir nicht übel, wenn ich das Gespräch hier beende.", knurre ich und lege auf. 
Ich atme tief durch und meine Kollegin schaut zu mir rüber und grinst. Sie ist dankbar, dass dieses Telefonat wie die meisten zu mir durchgestellt wurden und nicht zu ihr. Ungläubig darüber, wie hartnäckig der Vertriebsmann am Telefon war und wie überhaupt nicht auf meine Antworten eingegangen wurde, lachen wir kurz über den Vorfall. Ich setze mich zurück an die Arbeit, versuche mich auf Zahlen, Namen und Daten zu konzentrieren, denn die müssen fehlerfrei in eine wichtige Dokumentvorlage.
Nur fünf Minuten später spaziert ein schlanker, großer Mann mit Brille ins Büro. Er trägt einen schlichten Anzug und eine bunte Kravatte und hat ein Klemmbrett unter dem Arm. Er schaut mich an. "Störe ich?"
Ich lege meine Akte beiseite. "Nein, natürlich nicht. Worum geht es denn?"
Glücklich fängt er an, seinen auswendig gelernten Text abzuspulen: "Ich komme von einem Telefonunternehmen und wollte wissen, ob Sie Interesse haben, Geld zu sparen und zu uns zu wechseln... kostenfrei zu uns wechseln... bis zu 50% im Monat zu sparen... Paket für Telefon und Internet und Telefonleitungen... bla bla bla"
Ich lasse ihn ausreden und frage höflich, ob ich die Informationen denn haben kann, damit ich sie meinen Vorgesetzten zeigen kann. Er verneint mit der Begründung, dass das nicht geht und sein Chef das nicht erlaubt, die Gründe habe ich mittlerweile vergessen.
Er lässt sich für den Moment abwimmeln, da die Ansprechpartner im Büro nicht da sind und verspricht später wiederzukommen. Am frühen Nachmittag erscheint er wieder und nur mit Hilfe meines Vorgesetzten, der ihm versichert, dass wir an diesem grandiosen Angebot nicht interessiert sind, verabschiedet er sich. 
Nach dem zweiten Vorfall heute, bei dem mir jemand was verkaufen wurde, war mir eins klar: Nach wie vor mag ich das Verkaufsmodell Multi Level Marketing oder auch Schneeballsystem nicht. Dabei verdient der Vertriebler eine Kommission pro erworbenen Kunden. Die Motivation etwas um jeden Preis zu verkaufen ist so stark, dass es quasi egal ist, was verkauft wird. Ich habe bereits einen Artikel darüber verfasst, falls es dich interessiert, schau hier vorbei. 
Ich hatte noch ein Gespräch mit dem Telefonmenschen, bevor er abgezogen ist. Ich habe ihn gefragt, ob ihm sein Job Spaß macht, ob er das Gefühl hat, dass es ihn erfüllt. Ich könnte mir nie vorstellen, dass dieses "Hausieren" jemanden glücklich macht, denn wie ich an mir selbst gesehen habe, war ich zweimal entnervt und habe die Verkäufer das auch spüren lassen. Für mich ist es einfach ein großer Unterschied, ob ich als neugieriger Kunde in einen Laden gehe, weil ich etwas kaufen möchte, oder ob der Verkäufer an meiner Haustüre (oder im Büro) klingelt und mir etwas andrehen möchte. Das eine ist meine Freiheit und das andere fühlt sich dreist an, als würde meine Freiheit mir weggenommen werden.
Er antwortete mir auf meine Frage, dass ihm der Job sehr wohl Spaß macht, weil er einfach den "Hustle" liebt und es ihn motiviert, diese Telefonverträge zu verkaufen. Seine Motivation ist es, ein passives Einkommen zu generieren (warum das nicht funktioniert, darauf gehe ich in meinem Artikel auch ein). Er möchte sich eine finanzielle Freiheit erschaffen, um später mal für Frau, Haus und Kind sorgen zu können, mit Geld und Zeit. 
Meiner Meinung hat der junge Mann eins verstanden: Zeit ist mindestens so wichtig wie Geld.  Ich finde ja sogar, dass Zeit noch kostbarer als Geld ist, denn Geld bekommen wir später auch noch, Zeit bekommen wir nicht wieder. Finanzielle Freiheit, wer träumt davon nicht? Ich bin ganz ehrlich: Wenn ich einen Sponsor hätte, der mir jeden Monat eine feste Summe Geld auf mein Konto überweisen würde, wäre ich auch sehr glücklich und um einige Probleme leichter. Ich könnte ausschlafen und den Tag so beginnen, wie ich will. Doch so einfach läuft es nicht. Es gibt kein Schnellverfahren, mit dem man auf Zack ein passives Einkommen generiert. Das ist harte Arbeit. Und selbst, wenn man das mit Hausieren machen möchte, muss man (vor allem dann) ein guter Verkäufer sein. Man muss der beste Verkäufer sein und mit Leidenschaft Leute von seinem Produkt überzeugen. Man muss jede Frage beantworten können und vorbereitet sein. Er war es heute nicht.
Was ich sagen will und was ich ihm am Ende auch gesagt habe: Verkauf deine Zeit nicht für Geld, wenn du für den Beruf nicht brennst. Passives Einkommen ja, aber nicht mit sowas. Nur ein Produkt eines anderen zu vermitteln ist schwer, es muss sich so anfühlen, als hätte dein Bruder es entwickelt. Steck die Zeit lieber in dich selbst, in eine Ausbildung, ein Studium oder eine Fortbildung. Investiere in Wertpapiere oder eine Aktie, auch damit kann man Einkommen generieren (außer natürlich in Bitcoins, denn deren Überleben ist eine Frage der Zeit). 
Stecke Zeit in Persönlichkeitsentwicklung und finde heraus, was deine Berufung ist. Wofür du geboren bist. Wo du der Welt etwas gutes tun kannst. Denn wenn du diese Berufung gefunden hast, fühlt sich Arbeit nicht mehr schwer an und du hast nicht das Gefühl, für Geld zu kämpfen. Du tust es für dich, weil dich dein Job erfüllt - und einen Mehrwert generiert.
Wenn du gar keine Ahnung hast, was dein perfekter Job sein soll, dann beschäftige dich mit dir selbst und schreibe auf, was für Werte du wichtig empfindest in einem Job. Beschreibe dein Arbeitsumfeld ohne einen bestimmten Job zu beschreiben. Zum Beispiel könnten gute Arbeitskollegen eine Qualität sein. Oder aber du arbeitest lieber alleine für dich. Du kannst mit Praktikum auch verschiedene Berufe ausprobieren, oder eine Berufsberatung aufsuchen. Noch einfacher ist es, auch die Profis, die schon in dem Berufsfeld tätig sind, anzusprechen und sie zu interviewen, was denn ihrer Meinung nach Plus- und Minuspunkte in ihrem Beruf sind. Auch sowas kann helfen, dem Ziel näher zu kommen. 
Leider gibt es dafür kein Schulfach. Wo lernt man denn in der Schule, seine Träume zu verwirklichen? Die Schule bereitet uns nur auf unsere Abschlussprüfungen vor. Danach stehen wir alleine da. Selbst nach dem halben Jahr, in dem wir nach dem Abitur durch Australien gereist sind, wissen wir meist nicht genau, wohin mit uns.
Und bei alledem: Vergiss nie, dass keine Mühe jemals umsonst ist. "No effort is ever wasted." Denn am Ende des Tages sind alles Erfahrungen, die du sammelst. Und auch negative Erfahrungen bringen dich näher zu deinem Ziel. Vielleicht musst du ein oder zwei Semester Pharmazie studieren, um festzustellen, dass es dir keinen Spaß macht. Vielleicht musst du eine Lehre machen, oder ein paar Monate Multi-Level-Marketing betreiben. Am Ende sind wir selbst dafür verantwortlich, unseren Traumberuf zu finden. 

Dienstag, 21. November 2017

#61 Novemberfavoriten und was mir so durch den Kopf geht..


Puh. Zwei Wochen quasi nichts hochgeladen auf diesem Blog. Bin ich ein schlechter Blogger? Sicherlich nicht, denn schon seit Anbeginn habe ich einen hohen Anspruch an mich selbst und mehr Wert auf Qualität als auf Quantität gelegt. Auf der anderen Seite war der November sehr turbulent für mich. Was mir durch den Kopf ging, welche Fragen ich mir gestellt habe und was los war, dazu komme ich später. 
Zunächst einmal möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich ermutigen, hier weiter aktiv zu bloggen. In den letzten Wochen hab ich mir immer öfter die Frage gestellt, ob hier überhaupt noch jemand mitliest. Manchmal ist es surreal und ich denke mir: Wer bitteschön interessiert sich für diesen Post und nachdem ich angefangen habe, meine Gedanken runterzuschreiben, lösche ich den Post letztendlich doch - dennoch habe ich meine Stammleser und dafür bin ich sehr dankbar.
Ab und an flattert eine Email in mein Postfach, mit einer Frage zu einem Post, einem Repost oder einfach einem kleinen Danke. Dafür, dass ich das Bloggen letztendlich betreibe, ohne damit wirklich Geld zu verdienen, lohnt es sich. 
Dennoch, und auch das muss gesagt werden, ist das Bloggen in den letzten Monaten sehr kommerziell geworden. Die meisten Anfragen sind Kooperationen und Anfragen zu möglichen Produktaustausch - klar, ich werbe nur für die Produkte, die ich wirklich unterstützendswert finde, dennoch möchte ich diesen Blog nicht in einen Werbebanner verwandeln. Das Vertrauen meiner Leser ist mir sehr wichtig und ich werbe nur dann für ein Produkt, wenn ich es selbst benutze, es meine Werte unterstützt und wenn nicht nur ich, sondern auch meine Leser etwas davon haben (zum Beispiel einen Rabattcode). 
In den letzten Wochen ist es sehr ruhig hier geworden. Auf der einen Seite haben sich meine Stunden im Büro (ja, ich habe einen Job, von irgendwas muss ja das Geld verdient werden) stark erhöht und ich bin von Teilzeit wieder auf Vollzeit umgestiegen. Zum anderen ist es leider sehr kalt und dunkel geworden (ab vier nachmittags geht das Licht aus) und dadurch hat sich die Fotosituation stark verändert. Teilweise rentiert es sich nachmittags nicht mehr, ein Rezept auszuprobieren, weil das Licht für ein Foto einfach zu schlecht ist, und teilweise fehlt mir die Motivation auch einfach. Außerdem habe ich wieder angefangen, ins Fitnessstudio zu gehen und auch das frisst einfach Zeit (auch wenn ich das neue Studio und die Sauna / den Pool gerade feiere!).
Hinter jedem Posting und jedem Bild (sei es nur ein Instagram Bild) steckt mittlerweile eine kleine Geschichte und ein bisschen Zeit und Mühe. Ich liebe es einfach, die Fotos mittlerweile mit einer richtigen Kamera zu machen (bis dato waren die Bilder alle mit dem iPhone aufgenommen). Teilweise wird dafür sogar schon Deko geshoppt oder kreativ gebastelt. Meine Website wird sich in den nächsten Wochen bisschen verändern und auch hier möchte ich nun mehr Professionalität einziehen lassen. Lieber weniger und dafür hochkarätiger. Und dennoch habe ich Respekt vor allen Bloggern, die täglich Content hochladen und kreieren. 
Ich freu mich über alle, die bisher auf Facebook, Instagram und hier auf dem Blog folgen und mich unterstützen. Danke, ihr seid großartig. 
Und manchmal ist weniger auch einfach mehr - gerade in Richtung Weihnachten darf auch einfach mal stundenlang unter einer Decke im Wohnzimmer genetflixt werden. (Stranger Things!)
Hier noch meine Novemberfavoriten:
1. OZ Naturals Vitamin C Serum
Bestes Serum überhaupt. Mein Hautbild hat sich unfassbar verbessert seit ich das Serum abends nach dem Gesichtreinigen verwende. Mit dem Code SHOP20OFF gibt es 20% Rabatt (ich hab davon nix ;-) wie immer) - wenn der Rabattcode mittlerweile abgelaufen ist, nicht traurig sein, das Serum ist momentan 50% reduziert. Das Produkt gibt es nur in Nordamerika, hier ist eins, das in Deutschland verfügbar ist.
2. Omega 3 Liquid
Omega 3, sagt man, findet man nur in Fisch. Da die meisten Fische aus Aquakulturen kommen, stimmt das gar nicht, denn Fisch hat nur dann Omega 3, wenn er natürliche Algen frisst. Und selbst Wildfang hat teilweise nur noch Spuren von Omega 3. Ich habe mich dazu entschlossen, im November mal ein Omega 3 Supplement auszuprobieren und ich muss sagen, tatsächlich fühl ich mich gut damit! In Deutschland sollte es vergleichbares geben!
3. Die Vier Versprechen
Ein wahnsinnig gutes Buch von Don Miguel Ruiz. Jeder sollte dieses Buch lesen und sich verinnerlichen. Ich kann es dir nur ans Herz legen. Es gibt kein Buch, das ich diesen Monat öfter weiterempfohlen habe, als dieses. Und auch für mich selbst ist es relevanter, denn je. 
4. Saucony Jacke Vitarun
Nachdem ich jetzt regelmäßig laufen gehe und es leider Ende November ist, musste eine wasserfeste Laufjacke her. Diese Jacke ist unglaublich. Man kann sie unter den laufenden Wasserhahn legen und sie wird einfach nicht nass, bzw das Wasser perlt einfach ab. Selbst im strömenden Regen bin ich damit brottrocken. Jeder Cent ist gut investiert!
5. PB2 - Peanut Butter Pulver, Erdnuss und Schoko
All time Favorite. Morgens aufs Oatmeal, mittags in den Smoothie und abends ins Thaicurry. Und ab und zu ins Bananenbrot oder in den Keksteig. Erdnuss ist einfach lecker. Und weil ich mir das ganze Fett sparen will, tut PB2 alles, was ich brauche: Geschmack und Cremigkeit. Kann ich nur weiterempfehlen. 
6. Jade Yogamatten.
Sehen super aus und sind ökologisch freundlich, gut für die Umwelt und unsere Haut. Viel besser als diese Standart Plastikmatten und gar nicht mal so teuer, wenn man sie mit einer Adidas oder Lululemon Matte vergleicht. 
Insgesamt gilt wie immer: Weniger ist mehr. Bevor du ein Produkt kaufst (egal um was es sich handelt), frage dich: Brauche ich das wirklich, bereichert es mein Leben? Möchte ich Geld dafür ausgeben und bringt es mir einen Mehrwert? Minimalismus sollte nach wie vor immer groß geschrieben werden. Nichts ist belastender, als zu viele Dinge zu besitzen.