Dienstag, 9. Dezember 2014

#26 Tollwood, Vorweihnachtszeit und rhetorische Fragen








Wie jedes Jahr zieht es mich auch im Winter über das Tollwood Festival. Nicht zuletzt wegen meinem Lieblings-schmuck-Stand (wenn am Ende des Jahres doch mal hundert Euro übrig sind, gönne ich mir etwas, von diesem wunderschönen Stand - der Schmuck ist durchgängig mit dem Universum graviert und das ist genau mein Ding!) und wegen der Atmosphäre. Als Veganer? Klar, ökologisches Festival, Bio-Food und Fairtrade Ware. Auch das Schwein von den Bildern oben ist Teil des Gedankens von Tollwood, es soll auf Tierleid aufmerksam machen, dieses Jahr gab es ein komplett vegetarisches Esszelt und viele weitere vegane Angebote. Möchte man meinen.
Auf den zweiten Blick ist es eigentlich ziemlich traurig. Das Schwein, riesengroß aus Holzplatten, soll auf artgerechte Tierhaltung aufmerksam machen und vom Fleischkonsum abraten, allein aus ethischer Sicht... (darum soll es nicht gehen)
... und ist quasi umzingelt von Ständen wie: Döner, halber Meter Wurst, Currywurst und Pommes, Steaksemmel, usw.
Wenn so ein ethisches und ökologisches Festival stattfindet, warum ist es dann nicht wenigstens rein vegetarisch? Ich glaube kaum, dass sich viele dran stören würden, oder hinterfrage gleichzeitig, ob die Kunden an der Currywurstschlange tatsächlich alle nach Biowurst verlangen. Ich glaube vielen wäre eine günstigere nicht-Bio Wurst sogar lieber.
Das gleiche gilt für die ganzen Einkaufs-Stände... Öko, tierfreundlich und dann reihen sich Lederwaren-Stände an Kleiderstände, bei denen vorzugsweise mit Wolle gearbeitet wird.
Jedes Jahr verlasse ich das Tollwood, und stelle mir die gleiche Frage: Warum komme ich hier eigentlich hin? Das Asia-Curry hätte ich vegan bei jedem Asiaten bekommen und die kleine Schale Kartoffelecken war völlig überteuert. Gekauft hab ich wieder nichts.
Auf Evidero habe ich einen Artikel zum Thema Weihnachten und Backen geschrieben, genau zu diesem Thema: Worum geht es hier eigentlich? Lest doch einfach mal nach, teilt gerne!