Donnerstag, 15. Oktober 2015

#32 Unnützer Eintrag


Diesen Blogeintrag kann man "unnütz" nennen. Warum?
Weil es das Thema ist.
Es geht um Nachhaltigkeit. Welche Dinge in unserem Alltag sind uns wirklich dienlich? Welche unnütz, vielleicht belastend? Wo können wir nicht nur Ressourcen, sondern auch unsere Energie sparen? Verbringen wir unsere Zeit unnütz und besitzen wir unnütze Gegenstände?
Ein gutes Beispiel sind Smartphones, jeder hat eines daheim, vielleicht noch ein altes Vorgänger-Modell und ein weiteres als Business-Telefon. Warum? Der Mensch hat über die Jahre ein Verlangen entwickelt, immer auf dem neuesten Stand zu sein. In Deutschland befinden sich rund 106 ungenutzte Handys. Warum?
Es gibt Länder, in denen gilt ein Handy als Luxusgegenstand. Ist etwas besonderes, wir könnten diese Telefone doch einfach dahingeben, wo sie fehlen.
Nur ein Gedanke.

Ich bin selbst ein solches Opfer. Hatte ein Zweit-Handy daheim in einer Schublade und das wurde auch nie genutzt. Ich hab es dann einer Freundin gegeben, als ihres kaputt war. Besser verschenken, als unnütz lagern. Ein Gedanke an diesem Minimalismus-Lifestyle, der mir gefällt.
Seitdem ich angefangen habe, Dinge wegzugeben, die mir nicht mehr dienlich sind, habe ich auch festgestellt, dass mir Dinge gegeben werden, die anderen nicht mehr dienlich sind. Geben und nehmen. Es ist immer im Fluss.

Aber ein Schritt zurück und man wird feststellen, dass es nicht nur materialstische Dinge betrifft. Auch unnütze Energie geht drauf, wenn wir stundenlang in unser Handy gaffen, Facebook aktualisieren, Instagram abchecken, Youtube Videos laden und so weiter. (BTW, folgt mir auf sämtlichen Plattformen, hahaha)
Ich hab mir da lange Gedanken drüber gemacht. Ist es falsch? Sind wir alle süchtig? Ist es noch wegzudenken? Ich glaube nicht, ich glaube diese Gesellschaft lebt zum Teil auch in sozialen Netzwerken und versuchst du dich abzuschotten, gehörst du irgendwann auch nicht mehr dazu.
Wir können nicht so tun als wären wir in den 80ern stehengeblieben. Kommunikation läuft online ab. Viele Leute trifft man auch gar nicht mehr, wenn man nicht in Zuckerbergs Community angemeldet ist. Man trifft seine Freunde online und verabredet sich so fürs Real Life. Ich habe auch viele Freunde, die zum Beispiel gar keine Telefon Nummer mehr haben, weil man sowieso überall eine W-Lan Verbindung bekommt.
Auf Facebook und co. zu verzichten ist keine Option

Trotzdem kann man viel Lebensqualität gewinnen, indem man sich genau überlegt, wie viel Online-Dasein wichtig ist. Hin und wieder lohnt es sich, das Handy auch mal auszuschalten. 
Auch wenn es schwer ist. Selbst beim Sonnenuntergang am Strand hatte ich diesen inneren Druck, das Bild auf sämtlichen Plattformen hochzuladen. ;)
Immerhin: Keinen Fernseher in meinem Zimmer, da läuft meiner Meinung nach (bis auf besondere sportliche Events) nur Bullshit. 

Lassen wir uns nicht so sehr von den Medien ablenken, und konzentrieren uns besser auf unseren Alltag. Bestes Beispiel: Ich verlasse das Haus und auf meiner imaginären To-Do-Liste stehen 5 Punkte. Eine Email beantworten, zwei Freunde zum Kaffee treffen, an meiner Bachelor-Arbeit weiterarbeiten, Gemüse fürs Abendessen kaufen und ein Buch in der Buchhandlung abholen.
Klingt einfach. 
Auf dem Weg zum Auto klingelt mein Telefon, ob ich ein paar Bilder bearbeiten kann und die Schatten aus den Gesichtern retuschieren kann. Klar, kein Problem. 
Während ich am Telefon zuhöre, laufen in meinem Kopf nochmal die Punkte meiner Liste durch. Aber wenn ich die Bilder bis Abend fertig bearbeitet haben will, werde ich die Freunde nicht zum Kaffee trinken auswärts treffen, sondern zu mir einladen, das spart Zeit. Dann muss ich aber noch Kaffee und Kuchen besorgen. 
Also ist meine Liste erweitert: Email, Bachelorarbeit, Bilder bearbeiten, Einkaufen, Kuchen backen, Freunde treffen, puh. Ach ja, und das Buch abholen. 
Hab ich dafür eigentlich genug Bargeld dabei? Naja, dann halt noch kurz zur Bank und Geld abheben. Nochmal: Email, Bachelorarbeit, Bilder, Bank, … "Was? Bist du eigentlich noch dran? Hörst du eigentlich zu??" Jaja…

Was hilft? Ist eine ListeKonsequent alles aufschreiben, was erledigt werden muss. Das macht klar im Kopf und wir verschwenden unsere Energie nicht mehr, uns erstens alles merken zu müssen und in Panik, nicht alles davon erledigen zu können, in Facebook-Welten zu fliehen und wahllos Bilder liken und kommentieren, weil das Leben von anderen Leuten auf Pinnwänden sortierter erscheint, als unser eigenes. 

Leben wir minimalistisch. Vereinfachung ist das Key-Word! Ein einfacher Zettel macht alles, was wir brauchen. Besonders tolle Apps im Smartphone brauchen wir nicht, sie lenken uns nur ab und bringen uns zurück in den Bildschirm und raus aus dem Real-Life. 

Folgender Gedanke kann unseren Alltag weniger unnütz erscheinen lassen und wir schaffen mehr in kürzerer Zeit:
Statt Snooze-Taste in der Früh und direkter Blick in sämtliche soziale Netzwerke erstmal aufwachen und die 5 wichtigsten Punkte auf eine Liste schreiben. Dabei geht es nicht darum, direkt eine Reihenfolge festzulegen, oder Prioritäten, sondern um die bloße Tatsache, was heute erledigt werden muss. 
So strukturiert sich der Tag automatisch, wir können Zeitfenster mit Dingen füllen, anstatt diese hinten anzustellen und vielleicht einmal abends mit dem Gefühl ins Bett gehen, alles auf unserer Liste geschafft zu haben. 
Dabei gilt übrigens die Zweiminuten-Regel. Alles was in zwei Minuten erledigt werden kann, wird sofort gemacht. 
Wir können so viel mehr aus unserem Alltag holen. So viel erfolgreicher, stressfreier und organisierter leben. 
Mehr dazu kommt bald.

Samstag, 10. Oktober 2015

#31 Die Veränderung an sich


Okay, dieser Post ist essentiell. Es ist mir nach einer langen Zeit gelungen, die Veränderung an sich zu verstehen. Danach war mir vieles klar: Warum haben wir Angst, wie läuft das, wenn wir die Veränderung selbst wählen und wie funktioniert unser Verständnis demnach.
Der Prozess, den eine Veränderung durchläuft, scheint mir ziemlich komplex, deswegen kann man ihn bildlich besser beschreiben.
Als ich letzte Woche am Hauptbahnhof gerannt bin, um meinen Zug zu erwischen, ist folgendes passiert: Obwohl ich nur noch eineinhalb Minuten hatte, und ich wollte den Zug unbedingt erwischen, sonst hätte ich 40 Minuten auf den nächsten warten müssen… auf jeden Fall rannte ich, als gäb es kein Morgen mehr, kam völlig ausser Atem am Gleis an, um dann auf der Anzeigetafel zu lesen, dass mein Zug ausfällt und gar nicht kommt. Ich bin also völlig umsonst gerannt, mir blieb nichts anderes übrig als zu warten.
Dann bin ich auf meinen Blog gekommen und hab die letzten 3 Posts zum Thema Veränderung gelesen.
Und der Vergleich mit dem Zug hat bezüglich des Prozesses der Veränderung Sinn ergeben. Deswegen kommt er nun:

In diesem Beispiel geht es auch um den Zug, mit dem man fahren will. Man steht mit seiner Fahrkarte also am Bahnhof.
Folgendes Szenario: Der Zug fällt aus. Er kommt nicht, da es einen Unfall gegeben hat. Was folgt, ist ein gehöriger Schreck, ging es um meinen Zug? Hab ich mich eventuell verhört? Gibt es irgendeine Person, die ich zur Sicherheit fragen kann? Schaffner, oder andere Wartende? Selbst wenn wir jemanden fragen, glauben wir demjenigen sofort?

Schritt zwei ist die Phase, in denen uns Gedanken durch den Kopf gehen, wie 'Das kann ja nicht sein'. Ich bin pünktlich, habe eine Fahrkarte und dieser Zug kommt ja sonst auch immer pünktlich. Die Situation scheint nicht leicht, wahrzunehmen. Tatsache ist: Der Zug wird nicht fahren.

Und nun? Nach einer Weile wird man akzeptieren müssen, dass der Zug tatsächlich nicht fährt. Was tun? Jetzt kommen Gedanken wie: Ich nehme den nächsten Zug, einen anderen Zug, vielleicht gibt es einen nahegelegenen Bahnhof, von dem ein Zug abfährt. Was aber, wenn man erfährt, dass heute gar kein Zug mehr fährt und die komplette Strecke gesperrt ist? Die Zeit vergeht, während man immer noch am selben Bahnhof sitzt und nicht wirklich weiterkommt.

Keine Chance, hier mit dem Zug noch weiterzukommen. Man erkennt auch emotional, dass es nichts daran zu ändern gibt: Heute gibt es keine Möglichkeit, hier noch mit dem Zug zu fahren. Ärger kommt auf, vielleicht Verzweiflung, Wut auf die Organisation der Züge, bis folgender Gedanke kommt: Ok, wenn dieser Zug hier nicht fährt und auch kein anderer, was mache ich dann? 

Die Suche nach neuen Möglichkeiten beginnt. Eine neue Lösung muss her. Taxi? Was würde das kosten? Wenn es um eine weitere Strecke gibt, kommt vielleicht ein Flug in Frage. Verschiedene Möglichkeiten werden durchgedacht, bis eine neue Strategie gefunden ist.
Versuch und Irrtum bringen letztlich die Lösung.. Vielleicht ist es ein Mietwagen, oder eine Mitfahrgelegenheit, die uns zum Ziel bringt.

Die Prozesse sind immer gleich und auf jede Veränderung übertragbar. Macht man sich diesen Ablauf einmal bewusst, kann man sich immer wieder selbst überlegen, in welcher Stufe man sich befindet und was als nächstes kommt, bevor man zum Ziel kommt.

1. Verwirrung: Die erste Reaktion ist immer Verwirrung. Dies ist ein altes Muster unseres Stammhirnes. Etwas Ungeplantes passiert und macht uns im ersten Augenblick zu schaffen. 
2. Ablehnung: Das kann nicht sein. Meistens geht hier eine Menge Energie drauf. Wenn etwas am Computer nicht funktioniert, drücken wir wiederholt die selben Tasten in der Hoffnung, dass es doch funktioniert.
Wir weigern uns innerlich, die Situation zu akzeptieren.
3. Akzeptanz - aber: Wir sehen ein, dass sich etwas Verändert hat. ABER Gedanken durchlaufen unser System: Beispiel: Aber ich kann ja den nächsten Zug nehmen…, ich will ja abnehmen, aber…, Ich sollte dies erledigen, aber… Wir hängen an der alten Situation und der Vergangenheit noch fest.
4. Vollständige Akzeptanz: Manchmal schmerzlich aber immer der wichtigste Schritt. Erst wer die Erkenntnis hat, dass diese Veränderung nun stattfindet, kann eine Änderung vollziehen.
5. Möglichkeiten finden und probieren: Lösungsansätze finden. Zunächst meist die einfachsten und bequemen Möglichkeiten und dann die komplexeren. 
6. Lösung und Strategie lernen: Wir finden eine Lösung, mit der Veränderung umzugehen und haben eine neue Strategie gelernt, die wir uns in Erinnerung rufen werden, sobald wir wieder in die selbe Situation kommen. 
7. Zuversicht: Jedes Mal, wenn wir eine Veränderung überwunden haben, macht uns das für die Zukunft stärker und gibt uns Selbstbewusstsein.

Dienstag, 6. Oktober 2015

#30 Wenn wir die Veränderung selbst wählen


Im letzten Post ging es darum, warum uns Veränderungen oft Angst machen.
Zeit, die positive Richtung einzuschlagen: Wenn wir das, was um uns herum passiert, nämlich bewusst wahrnehmen, können wir die Veränderung selbst und aus unserem Bewusstsein heraus anstoßen. Wir werden rechtzeitig die Signale erkennen.

Was folgt ist, dass wir Entscheidungen selbst treffen können und damit unsere Zukunft planen und unser Leben verändern können. Wir müssen nicht mehr reagieren, weil wir selbst initiieren.
Vielleicht entscheiden wir uns auch aktiv für eine Veränderung, wenn es noch gar nicht nötig ist. Ungezwungen, damit also aus freien Stücken.
Diesen Schritt nennen wir VorbeugenPrävention. Das ist damit vergleichbar, wenn man einen Schal anzieht, weil man sieht, dass es draußen kalt ist. So beugt man Frieren oder eine Erkältung vor. Sensible Menschen werden auch selten oder nie krank, weil sie die Symptome ihres Körpers früh erkennen und dann dementsprechend reagieren. Ihr Immunsystem ist stark. Gesundheitlich sind sie erfolgreich.

Übertragbar ist das auch auf die anderen Bereiche in unserem Leben. Das selbe gilt für unsere Handlungen. Erkennen wir Symptome unseres Lebens, Umfelds, Arbeitsplatzes und der Beziehungen in unserem Umfeld frühzeitig, können wir darauf frühzeitig reagieren und werden nie vollkommen verloren zu schnellen Entscheidungen gezwungen.
Wir verkaufen die Aktien sozusagen, bevor sie ihren Wert verlieren.
Bevor uns also ein Schicksalsschlag überrascht, sollten wir frühzeitig etwas verändern. Aktiv und idealerweise bevor die ersten Schwierigkeiten auftreten.

Und jetzt kommt der Clou an der SacheEine für uns positive Veränderung selbst getroffen, zieht oft ungewohnt große Kreise. Sie ist nicht punktuell, sondern wie eine Kettenreaktion. So wie überall. Um gesünder zu leben, reicht es nicht aus, einmal im Monat joggen zu gehen. Dazu zählt dann auch eine gesunde Ernährung, genug Erholung und eine Regelmäßigkeit. Ein gesünderer Lebensstil hat wiederum Auswirkungen auf unsere Karriere, wir sind im Beruf besser gelaunt, erfolgreicher, kommen mit guter Laune nach Hause, stecken damit vielleicht unsere Freunde und Beziehungen an. 

Man sollte sein Bewusstsein dafür schärfen, dass es nicht um das Verändern ansich geht, sondern dass jede Veränderung für sich selbst erreicht werden sollte. Wie beim Laufen, wenn ein Fuß vor den anderen gesetzt wird. 
Es ist so viel motivierender, zu wissen, dass jede positive Veränderung große Kreise zieht, und wir vielleicht noch viel mehr erreichen können, als wir uns bisher überhaupt ausmalen können. 

Und dann geht eins nach dem anderen ganz schnell. 

Wichtig ist noch zu wissen, dass eine Veränderung nie total leicht fällt. Wir brauchen inneren Druck, eine Veränderung anzustoßen und außerdem ist es wichtig, persönliches Engagement und den Willen zu stärken. Dieser Weg wird vielleicht kein Leichter sein, aber wie bei jedem erfolgreichen Erlebnis in unserer Vergangenheit hat es sich letztlich gelohnt, beständig und mit viel Kraft und Motivation dabeizubleiben. 
Um den Weg zu vereinfachen, kann man sich im Vorfeld folgende Fragen stellen:
1. Wie groß ist das Vorhaben?
2. Wie viel Zeit wird eingeplant? Geht es um einen steilen und kürzeren oder einen flachen langsameren Weg?
3. Wo und wie können wir uns Unterstützung holen?


Es ist nie verkehrt, sich vorher Gedanken über die eigenen Fähigkeiten und die generellen Vorraussetzungen zu machen. Nur so verhindert man ein Scheitern vor Erreichen des Ziels. Wenn die Vorraussetzungen nämlich nicht stimmen, muss man keine Energie damit verschwenden, auf dem halben Weg wieder umzudrehen, sondern kann sich erstmal darauf konzentrieren, die passenden Voraussetzungen zu schaffen

Auf gehts: Was ist das nächste Ziel, das wir unbedingt erreichen wollen? Schaffen wir uns die Vorraussetzungen, die nötige Unterstützung, die Motivation und los gehts! Es gibt keine Zeit zu verlieren.

Montag, 5. Oktober 2015

#29 Warum uns Veränderungen Angst machen


Veränderungen sind Neuheiten, die wir nicht gewohnt sind. Wir müssen erst lernen, damit umzugehen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Vertrautes kennen wir, da fühlen wir uns wohl. Neues Terrain wirkt oft bedrohlich, wir können Gefahren nicht einschätzen und lassen oft lieber die Finger davon.
Wir sind skeptisch. Unser Ego gibt uns ein ungutes Gefühl.
Es will uns beschützen. Lieber kein Risiko eingehen, es könnte ja schiefgehen.
Irgendwo ist diese Angst natürlich und beschützt uns ganz oft. Sie hilft uns sogar beim Überleben.

Alles, was neu ist, bedroht eventuell unser Überleben. Daher unsere Skepsis und Vorsicht. Oder sogar Angst und Panik, gerade wenn die Veränderung aus dem Nichts kommt oder plötzlich erscheint. 
Es ist ein primärer Instinkt, bei einer Veränderung erstmal so zu reagieren. Dieser Teil unseres Stammhirnes funktioniert schon seit tausenden von Jahren in dieser Weise. Weder rationales Denken, noch intellektuelles Wissen kann uns helfen. Entscheidet das Stammhirn in der ersten Sekunde nach der Veränderung, dass eine Gefahr von dieser neuen Situation ausgeht, macht sich Angst breit. Negative Gefühle jeglicher Art kommen auf.

Der nächste Punkt ist, dass wir uns oft fremdgesteuert vorkommen. Es ist, als würden wir nur noch reagieren können - auf die Veränderungen, die von außen kommen. Das ist genau dann der Fall, wenn wir selbst keine Veränderungen initiieren, sondern wie ein Spielball nur noch von außen beeinflusst werden. Mit wichtigen Entscheidungen warten wir ab, wir warten, dass alles auf uns zukommen, lassen die Zeit verstreichen und ändern erst dann etwas, wenn es wirklich sein muss, weil es anders nicht mehr weitergeht. Wenn wir keine Wahl mehr haben. Viel früher hätten wir die Situation vielleicht selbst steuern können. -

Ein gutes Beispiel ist eine plötzliche Kündigung. Wie ist das, wenn der Chef einen anruft und mitteilt, dass die Firma sich zum nächstmöglichen Termin von einem trennen möchte. Eine plötzliche Veränderung? Die man nicht voraussehen konnte? Ist das wirklich so?
Wenn der Partner sich urplötzlich von einem trennt? Gab es vorher nicht bereits Anzeichen?
Fakt ist: Solche Dinge passieren nicht unbegründet oder aus heiterem Himmel.

Die meisten Veränderungen von außen haben Vorzeichen. Im gerade genannten Beispiel könnte es zum Beispiel ein wirtschaftlich schlechtes Jahr für die Firma gewesen sein, und das geht ja auch nicht an den Mitarbeitern vorbei. In einer Beziehung gibt es meist über einen langen Zeitraum immer weniger Harmonie, bevor es zum Ende kommt. In der Regel nehmen wir die Vorzeichen auch wahr. Wir ahnen Veränderungen. Meistens sind Vorahnungen in unserem Kopf jedoch mit Angst verbunden und wir schieben sie weit weit von uns weg. Wir ignorieren sie erfolgreich. Verdrängung ist das Stichwort.

Es hilft ungemein, diese äußeren Impulse aktiv wahrzunehmen und nicht sich nicht mehr nur noch davon steuern zu lassen. Wir sind keine Opfer, die der Umwelt immer bedingungslos ausgesetzt sind. Aktion ist die Lösung. Und wieder mal zählt unsere Einstellung. Man könnte sich im ersten Beispiel schon mal aktiv um einen neuen Job bemühen.

Es ist ein Geschenk, dass wir als hochentwickelte Lebewesen aktiv mit unseren Gefühlen umgehen können. Wir können prinzipiell alles positiv oder negativ oder neutral sehen.
Desto öfter wir also Neuland und Unbekanntes nicht mehr automatisch skeptisch oder in der Tendenz negativ sehen, desto öfter bekommen wir das Potenzial, auch etwas neues zu erreichen.
Auch wenn zunächst das Gefühl von Angst entsteht - sobald wir uns dessen bewusst sind, können wir diese Gefühle ändern. Wir lassen sie zu, nehmen sie an und reflektieren.

Es ist vollkommen klar, das man nicht immer präventiv handeln kann und alles vorhersehbar ist. Aber die Vorahnungen oder auch das Gefühl der Angst kann uns dazu motivieren, aktiv zu werden und die Veränderung als Möglichkeit zu sehen. Als Möglichkeit, die jetzige Situation aktiv zu verbessern.
Wenn eine Veränderung in uns Angst auslöst, gibt es zwei Schritte.
1. Die Emotionen klären. Negative Gefühle auflösen, denn in der Negativität handelt keiner vernünftig.
2. Handeln. Die Veränderung selbst beeinflussen, anstatt seine Gegenwart von ihr beeinflussen zu lassen.
Die meisten Leute scheitern schon an Punkt eins.

Was ist wenn eine Veränderung doch aus heiterem Himmel kommt?
Wenn eine Veränderung plötzlich auftritt und es vorher keinerlei Anzeichen gab, dann gibt es nur einen Weg. Wir müssen spontan darauf reagieren. Wir können nichts anderes tun.
Meist sind unsere Handlungsmöglichkeiten dann sehr eingeschränkt. Im Vorfeld hätte es vielleicht noch unzählige Möglichkeiten gegeben, die haben wir aber jetzt nicht mehr. Wir können die Situation nicht mehr aktiv gestalten.
Das ist auch der Fall, wenn wir alle Anzeichen und Warnsignale oder Vorahnungen lange genug ignoriert haben. Dann trifft uns diese Veränderung ziemlich plötzlich. Sie ist ein Schicksalsschlag. In der Regel fühlen wir uns damit überfordert, dass wir nur noch reagieren können. Wir sind hilflos und ziemlich verunsichert. Manchmal zieht es noch größere Wellen, und ein Schicksalsschlag bringt noch viel mehr ins Rollen.

Auch das ist wieder ein Punkt, warum wir die kleinen Warnsignale in unserem Alltag wahrnehmen sollten.
Es geht auch nicht darum, auf 'Teufel komm raus' sein ganzes Leben umzuwerfen und alles neu zu gestalten. Schritt für Schritt erreichen wir nachhaltig und langfristig mehr, wir brauchen Zeit und unsere Umwelt auch. Keiner ist über Nacht erfolgreich geworden. Im Prinzip ist es wie beim Sport: Ausdauer und Muskelkraft wird über Jahre aufgebaut und genauso geht es mit unseren kleinen und großen Veränderungen. Veränderungen sind Chancen. Auch die Angst davor loszulassen, braucht seine Zeit, aber es wird sich definitiv lohnen.

Erfolgreiche Menschen sind die Ingenieure ihres Lebens. Sie sehen ein aufkommendes Problem oder eine Veränderung nicht als Schwierigkeit, sondern finden fast spielerisch eine Lösung, sie planen ihre Gegenwart, strukturieren ihr Leben und konstruieren ihre Zukunft. Angst ist ein Werkzeug, das ihnen fast dienlich zu sein scheint, denn dadurch erkennen sie schnell, dass eine Veränderung eintritt, die eine neue Herausforderung bedeutet. Actio - Reactio!

Sonntag, 4. Oktober 2015

#28 Die Kunst, erfüllt zu leben / Veränderungen als Chancen


Wenn ich eins in meiner Thailand-Reise (Das Bild ist aus Thailand und im Nachtzug nach Chiang Mai entstanden) gelernt habe, dann das: So viele Menschen, die ich kenne, haben noch nie in ihrem Leben gelebt.
Man kann es im Passiv ausdrücken. Sie haben sich leben lassen, von Erwartungen, die andere an sie gestellt haben.

Zum ersten Mal ist mir folgendes klar geworden: Wir haben nur dieses eine Leben. Es gibt keine Repeat Taste. Es gibt kein Speichern. Es gibt kein Rückgängig und wir können nicht von vorne beginnen, nicht über Los ziehen und dabei keine 2000 Euro einnehmen. Es gibt keine zweite Chance.
Wir üben nicht. Es ist keine Generalprobe. Es ist die Premiere, unser Leben ist wie ein Improvisationstheater, in dem wir nur uns selbst beeindrucken können.
Wenn es kein Zurück gibt, was bedeutet das? Was können wir daraus lernen, wenn wir verstehen, dass jeder Moment einzigartig ist?
Fragen wir Leute, die es wissen müssen. Leute, die schon gelebt haben.

Eine Zeitung hat Menschen im Altersheim im Alter von über 95 Jahren befragt, wie sie rückblickend ihr Leben sehen. Ob es etwas gäbe, das sie bereuen.
Die meisten Antworten waren: Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich nicht mehr alles so ernst nehmen. Ich wäre ausgelassener. Wie ein Kind. Ich würde an mehr Blumen riechen. Mehr Leute umarmen und öfter sagen, was ich fühle. Ich würde weniger Angst haben, Menschen zu sagen, was ich für sie empfinde. Ich wäre dankbar.

Wofür können wir dankbar sein? Für die Dinge, die wir sonst als selbstverständlich ansehen. Lies dazu meinen Blogeintrag zu Motivation, Glück und Erfolg.

Fakt ist: Die Kunst eines erfüllten Lebens ist es: Gefühle zuzulassen, Ängste anzunehmen und loslassen. Sich auf Neues einlassen.
Altes, Gewohntes und Belastendes scheint oft unüberwindbar, aber wir müssen nicht daran festhalten. Wir können uns weiterentwickeln. Das Geheimnis steckt im Wandel.
Leben ist VeränderungVeränderung gehört nicht nur zum Leben und ist unvermeidlich, sondern sie ist auch etwas, wofür wir dankbar sein können. Wir treten nicht nur an der selben Stelle, sondern durch Veränderung kommen wir voran.
Veränderung ist Entwicklung.

Selbst Leute, die Angst vor Veränderung haben, verändern sich. Machen wir uns nichts vor. Im Leben wird sich immer und ständig irgendwas verändern. Menschen kommen und gehen, der Arbeitsplatz verändert sich, der Wohnort, das Klima, die Jahreszeit und so weiter. Mode verändert sich, Trends und so weiter. 
Selbst wer krampfhaft versucht, alles beim Alten zu behalten, wird sich verändern.
Veränderung ist aber nichts negatives. 

Tatsache ist: Veränderung sind ChancenMöglichkeiten, die momentane Situation zu verbessern. Erfahrungen zu sammeln. Weiter zu kommen. Zu lernen. Hinzufallen, wieder aufzustehen und wieder hinzufallen. Grundsätzlich gilt: Veränderungen sind niemals gut oder schlecht, solange wir sie nicht werten
Entscheidend ist also, wie wir sie sehen und was wir draus machen. Wir können leiden und jammern. Uns in die Ecke setzen und mit Keksen vollstopfen. Wir können weinen. Oder wir überlegen, welche Chancen sich uns nun bieten. 
Nichts ist gut oder schlecht, solange wir es nicht werten. Es ist. Es passiert. Und was passiert, kann man auch nicht rückgängig machen. Verändern können wir nicht die Vergangenheit und nicht die Zukunft, sondern nur die Gegenwart. 

In Thailand habe ich dank des Buddhistischen Lebensstils gelernt, was es bedeutet, Tatsachen anzunehmen. Dinge, die passieren, anzunehmen. In unserer europäischen Denkweise wird immer direkt alles im Kopf wie in Schubladen eingeordnet. Es gibt Schubladen für positive Erlebnisse, die wir gerne öffnen und wieder reinblicken, es gibt Schubladen, die uns Angst machen, Schubladen, die wir haben und versuchen zu ignorieren. Es wird immer über alles nachgedacht und sofort eine Einschätzung und Bewertung getroffen.
Die Menschen in Thailand haben nur eine Schublade, mit all dem, was sie erlebt haben. Die Erlebnis-Schublade. Darin sammeln sie all ihre Erlebnisse, Erfahrungen, die Grundsätzlich nicht gut oder schlecht sind, sondern nur Grund dafür, warum es heute so ist, wie es ist. 
Der Vorteil dieses Lifestyles ist es, sich nicht von der Anstrengung ablenken zu lassen, alles und jedes Erlebnis im Kopf zu sortieren, sondern seine Energie auf die Gegenwart zu lenken und Chancen wahrzunehmen. 

Chancen zu erkennen und wahrzunehmen, ist Teil eines aktiven Lifestyles und die Kunst, erfüllt zu leben. Erfolg zu haben. Privat, geschäftlich, überall.
Es gibt einem auch eine gewisse Gelassenheit, wenn man die Dinge einfach mal so nimmt, wie sie sind, ohne sie subjektiv einzuschätzen. 

Veränderung wird zum Instrument unserer Lebensgestaltung. Und es hat sich bewährt. Jeder erfolgreiche Mensch hat mir folgendes bestätigt, und zwar zu 100%: Wenn du dein Leben selbst gestalten willst und Erfolg haben willst, wirst du beginnen, Erfolg selbst zu initiieren. Von selbst.
Konzentriere dich nicht auf deine Vergangenheit und deine (meist negativen Erlebnisse), sondern auf deine Chancen und Möglichkeiten, auf das, was du aus dem Tag heute machen kannst. So eröffnet sich dir die Kunst, erfüllt zu leben.

Samstag, 3. Oktober 2015

#27 Über Motivation, Glück und Erfolg


Zeit meinen Blog wieder ins Leben zu rufen.
In den kommenden Tagen werden hier mehrere Posts zum Thema Bewusstsein, Motivation und Erfolg kommen. Ich freue mich auf Kommentare, Meinungen und Kritik. Gerne Teilen.

Der Anfang dieser Reihe ist auch gleichzeitig der Anfang meiner Gedanken zu diesem Thema. Die folgenden Posts habe ich in Thailand geschrieben und mir dementsprechend auch Gedanken gemacht, mit Freunden darüber gesprochen und immer wieder neu geschrieben. Bis sie genau so sind, wie ich sie mir vorstelle.

Es geht in diesem Post um Motivation, Glück und Erfolg.
Oft werde ich gefragt, woher meine Motivation kommt. Warum Dinge oft einfach erscheinen, wenn ich sie mache, warum ich mir oft keinen Kopf mache. Wie geht das?
Dazu muss ich mich an meine Vergangenheit erinnern.
Viele Leute predigten mir immer: Sei nie mit dem zufrieden, was du hast.
Was heißt das genau? Das heißt, wir sollen nach oben streben und immer weiter und immer höher und immer schneller werden. Nie umdrehen, immer weiter.

Aber stimmt das wirklich? Können wir nur dann glücklich und erfolgreich werden, wenn wir nie mit dem zufrieden sind, was wir haben?
Sind wir in Wahrheit Jäger und Sammler, die immer das wollen, was sie nicht haben? Was sie nie haben können?
Die sich nie mit dem zufriedengeben, was sie haben?
Es ist eine Schande, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen und die Füße hochzulegen. Das wirkt oft auf die Leute eingebildet und arrogant, weil man offen zugibt, stolz zu sein auf das, was man hat. Sympathischer sind wir, wenn wir leiden, meckern und unzufrieden sind.

Fakt ist: Sei nie zufrieden mit dem, was du hast, - DAS ist ein großer Saboteur. 
Wer sich nie mit dem zufriedengibt, was er hat, richtet einen großen Schaden an sich und seiner Person an. Mit 100%tiger Garantie fährt man in eine Sackgasse, mit dem Straßennamen Unzufriedenheit. Sinnlosigkeit könnte ein weiterer Name sein, - die Straße, in der du dich nun befindest, lässt dir dein Leben sinnlos erscheinen, weil du auf der endlosen Suche nach Ankommen bist. Dem Ankommen, dem etwas-erreichen. 
Stattdessen wird aus dir der dauerhafte Nörgler, der nie etwas erreicht und damit nicht nur in sich selbst schlechte Laune verbreitet, sondern auch bei seinen Mitmenschen. Der beste und einfachste Weg, Beziehungen zu zerstören, ist konstant schlechte Laune. Das einzige, was uns durch den Tag trägt, ist unser Mitleid an uns selbst und das Mitleid unserer Mitmenschen. Manchmal festigt sich das Unglücklichsein so sehr, das es sich normal anfühlt und wir es gar nicht mehr wahrnehmen. 
Oder wir lenken uns ab, was dank Fernsehen, Spielekonsolen, Alkohol, Zigaretten oder sonstigen Drogen ein Leichtes ist. 

Kleiner Exkurs: Gibt es Dinge, die uns konstant glücklich machen? 
Ja. Einfach, um sich dessen mal wieder bewusst zu werden: Wir stehen morgens auf, der Tag geht los, wir haben eine Perspektive. Wir können laufen, lachen, reden, telefonieren, haben ein Dach über dem Kopf, können sogar jeden Tag frei entscheiden, was wir essen und neue Pläne schmieden. Wir sind frei, können reisen, können einen Beruf wählen, wir haben Möglichkeiten. Können abends kochen oder mit Freunden essen gehen. Können ein gutes Buch lesen, Sport treiben oder bei einem Kaffee ein gutes Gespräch führen. Einfach mal gute Musik zu hören, kann uns unfassbar gute Laune zaubern. Das sind nur wenige Dinge - ich bin sicher, jedem fallen dabei unterschiedliche „Standards“ ein, die wir als selbstverständlich sehen, die aber ein Grund zum lächeln sind. Zufriedenheit geben. Dinge, die woanders vielleicht nicht normal sind, sondern eher Luxus. 

Wir sind oft so erzogen, uns immer auf das negative zu konzentrieren. 
Gerade wegen der ersten obrigen Aussage (Sei nie zufrieden mit dem, was du hast): Warum? Damit wir uns immer weiterentwickeln und niemals stehenbleiben. Als Motivation und Antrieb. Wer meckert, ändert was, so heißt es. In der Realität aber nicht. Oft wird man einfach depressiv. Und gibt auf. 
Mit dem Gefühl der Unzufriedenheit bestrafen wir uns: Wir haben nicht das erreicht, was wir in unserem Kopf hätten erreichen können.

In dem Moment, in dem wir uns bewusst werden, was wir alles gutes besitzen, verlieren wir das Gefühl der Unzufriedenheit. Und darin steckt unser Potential.

Was ist das wertvollste, das wir besitzen, das man aber mit Geld nicht kaufen kann?
Glücklich und zufrieden zu sein, ist ein Gefühl, das man bekommt, wenn man schätzt, was man besitzt. Und das Gefühl können wir in jeder Situation empfinden. Kostenlos. 
Und erst in diesem Gefühl entsteht die Quelle für Motivation
Zeit sich dessen bewusst zu werden, dass wir unser Mindset verändern können. Jetzt.