Samstag, 12. Juli 2014

#5 Hamburg again. Triathlon




Oh mein Gott. Hamburg war ja erst vor 10 Tagen und schon war ich wieder auf dem Weg dahin. Diesmal nicht nur zum Zuschauen, sondern für mein eigenes Abenteuer, für meinen ersten eigenen Triathlon. Aber alles von Anfang an. Angemeldet für den Triathlon hab ich mich nicht, denn ich wusste, dass neben Arbeit und Uni kaum Zeit fürs Training wäre, dank meiner Freunde hab ich mich aber spontan nachgemeldet und einen Startplatz übernommen. Mein Training davor: Fehlanzeige. Ich war gerade vier mal vorher schwimmen, vier mal laufen und bin zweimal geradelt. Ein Koppeltraining, bei dem ich erst geradelt und dann gelaufen bin. Die Aufregung war umso höher, gerade weil ich nicht trainiert war. Hamburg war der Wahnsinn, das ganze Event, die Gänsehaut, vorher über den blauen Teppich zu laufen, die Nervosität, als ich zum ersten Mal den Schwimmstart sah. Hier ein Bild von vor dem Event... 


Zum Glück war Doro die ganze Zeit bei mir und konnte mich ein wenig beruhigen. Hier ein Bild von der lieben Doro. Sie hat nicht nur mit mir zusammen gewohnt in Hamburg, sie hat mich in jeder Situation unterstützt. Danke du liebe! :-)


Zurück zum Event. Meinen Anzug hab ich von Melly ausgeliehen und vor Ort noch abgeholt, zum Glück hat alles gepasst. Die anderen aus meinem Team sind leider alle um kurz nach 8 gestartet und ich erst um halb 10. 9:32 war meine Startzeit. Da war dann noch etwas Zeit um sich noch mehr verrückt zu machen. Aber die Zeit war mir eh egal, zudem ich am Abend davor erst um 23 Uhr in Hamburg angekommen war und erstmal das Fahrrad noch zusammen bauen musste. Ich war dann eigentlich übermüdet und kraftlos, aber in dem Moment war mir alles egal, ich habe mich wochenlang auf dieses Event gefreut und wollte unbedingt starten. 


Um 9:30 sprang ich ins Wasser und 9:32 kam das Startsignal, ich befand mich in der dritten Reihe, das war auch gut so, nachdem ich nicht im Freistil schwamm, und als viertletzte das Schwimmen beendete. Es war nur ein halber Kilometer, aber ich war froh dass die Helfer einem aus dem Wasser halfen, ich hatte wirklich Puddingbeine. Trotzdem gab es mir einen Schub, nochmal angefeuert zu werden und ich sprintete in Richtung Wechselzone. Wow, was für ein Gefühl. Ich hatte keine Ahnung wie lang ich gebraucht habe, fühlte mich aber langsam und schwach. Im Endeffekt habe ich mit 15 Minuten meine Bestzeit geschwommen und kann für die neuen Bedingungen, im Freigewässer zu schwimmen, so stolz auf mich sein. Hier nochmal ein Bild vom Ende der Schwimmstrecke, wo man aus dem Wasser gezogen wurde.


Die längste Wechselzone der Welt wartete auf mich, alle Räder aus meinem Startblock waren schon weg, ich habe etwa 7 Minuten verloren, bis ich am Radstart war, egal. Ich hab mich so unheimlich auf diese Disziplin gefreut, denn es ist meine Disziplin. Nur die Straße und ich, mein Bike und der Fahrtwind. Und dann kam alles ganz anders. Schon im Tunnel nach einem Kilometer sprang die Kette raus. Verdammt. Und dabei ist nix passiert, bin ja sogar in der Früh bis zum Jungfernstieg geradelt. Ich fluchte, das konnte nicht sein. Egal. Ich sprang ab, zog sie selber drauf, aber sie wollte nicht halten, dann sprach ich zwei Helfer an, der eine kannte sich zum Glück aus, half mir auf die Schnelle. Wir drehten das Rad um und bauten die Kette ein. Ich verlor etwa 10-15 Minuten. Beim ersten Check nach 10 km hatte ich nur noch einen 20 kmh Schnitt, beim zweiten Check am Ende der Radstrecke hatte ich meinen normalen Schnitt über 25 kmh wieder. Ich konnte den Gang nicht wechseln und fuhr die 20 Kilometer nun im niedrigen Gang, was okay war, aber die hohe Trittfrequenz nahm mir ordentlich Kraft aus den Beinen. Die Strecke war toll, einmal über die Reeperbahn und sonst immer mit Blick auf Hafen City. Ich stieg ab und lief zurück zur Wechselzone, schnell die Schuhe wechseln, Rad einhängen und Helm ab. Hier ein Bild aus der Wechselzone, man sieht ganz gut, wie eng alles war und dass alles schnell gehen musste.


Ein Gel nahm ich mit, warf es aber direkt weg, weil mir schon vom Geruch schlecht wurde. Ich lief los. Es sind nur 5 Kilometer, das wiederholte mein Kopf immer und immer wieder. Und an dieser Stelle nochmal Danke an die ganzen tollen Supporter an der Strecke, die mir nochmal richtig Kraft gaben, mich anfeuerten. Ich war total gerührt. Es war komisch komplett ohne Zeit, ohne Handy und ohne Musik zu laufen. Die Gedanken in meinem Kopf waren einfach so laut. Die Laufstrecke war toll, immer an der Alster entlang und ich hielt bei jeder Versorgungsstelle an, trank Wasser und Isogetränke, nahm mir Bananen. Mein Körper war einfach im Verlangen nach Zucker und die Zeit war mir eh schon egal. Dann kam schon der Beginn der blauen Teppiche, das Ziel konnte nicht mehr weit sein. Ich hatte Gänsehaut. Und auf einmal stand ich schon im Ziel. Die Laufstrecke von 5 km in unglaublichen 33 Minuten gefinished. Und damit konnte ich trotz der ganzen Umstände mein Ziel vom Finish in 2 Stunden realisieren. Genau gesagt brauchte ich 02:00:08, zwei Stunden und acht Sekunden. Wow. Ich bin mehr als zufrieden. Und es war eine unglaubliche Erfahrung, die mir letztlich so viel Kraft gegeben hat. Im Ziel warteten die Samurai und das war so schön, nicht alleine zu sein. So schön, empfangen zu werden. 
Am Abend feierten wir noch in Blankenese und haben den Abend noch mit Blick auf den Hafen ausklingen lassen.
Hier eins der tollen Bilder, die ich einfangen konnte. Die Stimmung war magisch.







Am nächsten Tag waren die olympischen Distanzen, Einzel wie Staffel dran. Da konnte ich mich entspannen und den ganzen Wettbewerb nochmal als Zuschauerin genießen. Auch am Abend bei den Profis kurz zuzuschauen war spannend. Am Sonntag hat es im Gegensatz zu meinem Wettkampftag Samstag geregnet... Ich war ja froh, Sonnenschein zu haben. Hier zwei Bilder vom Zieleinlauf. 



Danke an alle, die mich begleitet haben. Danke an alle, die da waren. Und danke an alle, die danach an mich gedacht haben, mich angerufen haben... Danke.



Und zu guter Letzt das offizielle Video zu dem Event. Da bekommt man nochmal einen ganz guten Blick für die Strecke, die Emotionen und den ITU Hamburg. See you next year.

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